27. Sein oder nicht sein, das ist hier die Frage

In der Basis brachte Miller Sebastian weg. Ich folgte ihnen. Ich bin mir sicher, dass er wusste, dass ich hinter ihm war. Er drehte sich nicht um. Es war alles grau und trostlos. Die Zellen waren komplett abgesichert. Es waren Schilder dran, doch die meisten Zellen waren unbesetzt. Ich kannte keinen davon, bis wir zu den letzten kamen. Dort waren Juli Kidman, Ruben Viktoriano/ Myra Castellanos und Sebastian Castellanos. Miller brachte Sebastian in die Zelle. Ich schlich mich hinterher, stieß Miller in die Zelle, zog Sebastian raus und verschloss die Tür von außen. Da wachte Sebastian auf. Ich machte ihn los. „Wo bin ich?“, fragte er benommen. „In der Basis. Genau genommen im Hochsicherheitstrakt.“, flüsterte ich. „Du musst hier weg.“, sagte ich und holte meine Pistole raus. Sebastian durchsuchte seine Taschen, doch schien nichts zu finden. Ich hielt ihm meine Pistole hin. „Hier. Ich habe ja noch das hier.“, meinte ich und holte mein Messer raus. „Jetzt los.“, befahl ich. „Hast du einen Plan?“, fragte Sebastian. „Nein, du etwa?“, konterte ich. Sebastian packte mich an der Jacke und zog mich zurück. „Du hast vielleicht nichts zu verlieren. Ich dagegen schon.“, meinte Sebastian. „Wieso hast du mich aus der Zelle geholt?“, fragte Sebastian. „Sie hätten dich morgen umgebracht und wer weiß, ob ich dich vorher noch rausbekommen hätte.“, sagte ich. Er nickte. Plötzlich knallte ein Schuss. Sebastian fiel reglos zu Boden. Hinter ihm stand Miller. Ich bewegte mich nicht. Miller nahm Sebastian meine Pistole ab. „Waffen her.“, befahl er. Ich lies das Messer fallen. „Los, da lang.“, befahl er. Ich stolperte noch geschockt vorwärts. Er schubste mich in eine Zelle. „Ich habe es dir doch gesagt.“, lachte er. Ich rappelte mich langsam wieder auf. Es war wie ein Gefängnis. Ich kauerte mich in einer Ecke zusammen und weinte.

Eine Weile später öffnete sich die Tür. Ich ignorierte es. „Sie haben sich gegen uns gestellt. Das zeugt von großem Mut, jedoch können wir so ein Verhalten nicht tolerieren. Deputy Administrator Miller wird sich nun um Sie kümmern. Sie sollten aufhören sich gegen uns zu wehren.“, erklärte Stone. Ich bewegte mich nicht. „Du bleibst erst mal ein paar Tage hier drin. Vielleicht reißt du dich dann endlich zusammen.“, meinte Miller. Sie verließen den Raum.

Ein paar Tage später öffnete sich die Tür wieder. Ich saß unverändert in der Ecke. „Ich glaube das reicht.“, meinte Miller. Ich rührte mich nicht. Er trat gegen mich. Ich krallte mich in seinen Fuß und funkelte ihn wütend an. „Gut, du lebst noch.“, sagte er lächelnd, „Jetzt komm.“ Ich kauerte mich wieder zusammen. Ich spürte eine Pistole an meinem Kopf. „Los. Drück ab.“, flüsterte ich schwach. Er nahm die Pistole weg und zog mich an meiner Jacke nach oben. Aus meiner Jacke fiel Stefanos Kamera. „Was ist das?“, fragte er. „Die Kamera von meinem Onkel.“, antwortete ich. Miller lies mich los und ich sank zu Boden. Miller hob die Kamera auf. „Was ist das?!“, rief er erschrocken. Ich blieb reglos liegen. „Er ist der Serienmörder von Krimson City!“, rief er. Ich rührte mich nicht. „Wusstest du das?“, fragte er. „Ja, ich habe es vertuscht.“, gab ich zu. Miller packte mich an der Hand. Zog mich hoch. Er rannte aus der Zelle, mit mir im Schlepptau. Ich stolperte hinterher, bis in Stones Büro. „Miller. Was gibt es?“, fragte er. „Wir haben ihn endlich gefunden.“, verkündete Miller. „Wen?“, fragte Stone. „Sehen Sie sich das an.“, sagte Miller und gab ihm die Kamera. „Das kann nicht sein.“, rief Stone überrascht. „Doch! Agent Valentini hatte ihn versteckt.“, erklärte Miller. „Stimmt das, Valentini?“, fragte Stone mich. „Ja, Stefano hatte seine Fehler nie eingesehen. Ich hatte nur einen Ausweg gesehen. Es zuvertuschen, auch wenn das hieß, dass ich verschwinden musste.“, erzählte ich, ohne ihn anzusehen. „Das muss ich sofort melden.“, meinte Stone. „Ich denke nicht, dass das eine gute Idee wäre. Wenn sie andere darüber informieren, wird es hier schnell von Polizisten nur so wimmeln. Es gibt immer eine Lücke, durch die es an die Öffentlichkeit kommt.“, erklärte ich. Stone sah mich ungläubig an. „Er könnte Recht haben.“, unterstützte Miller mich. „Gut, kümmern Sie sich um Valentini. Ich werde die Kamera vorerst behalten.“, stellte Stone klar. Miller zog mich am Arm aus dem Raum. Meine Augen wurden wieder leer. Wir gingen den Gang zu meiner Zelle zurück. Ich las die Schilder. Nichts hatte sich verändert. Da entdeckte ich eine neue Karte. Charles Valentini. An der Zelle nach mir stand Sebastian Castellanos. „Sebastian lebt?“, fragte ich überrascht. Ohne zu antworten schubste Miller mich in die Zelle. „Wir sprechen uns morgen.“, sagte er und schloss die Tür. Ich rappelte mich auf und lief zur Tür, sie war verschlossen. Ich hämmerte verzweifelt gegen die Tür. Ich sank zu Boden.

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