24. Naiver Verräter

In der Basis brachte Johnson Lily weg. Miller kam mir entgegen. „Valentini, Sie sollen in Stones Büro kommen.“, befahl er. Ich nickte und ging an ihm vorbei. Stone wartete schon auf mich. „Setzten sie sich.“, sagte er. Ich setzte mich auf den Stuhl, vor seinem Schreibtisch. „Sie haben bisher gute Arbeit geleistet. Sie haben uns Myra und wie ich gerade gehört habe auch Lily gebracht. Es gibt nur eine Sache. Sie sollten endlich mal versuchen Hinweise zu Kidman zu finden. Sie halten sich zu viel mit den Castellanos auf.“, erklärte Stone. „Ja, Kidman ist die nächste auf meiner Liste.“, meinte ich. „Gut, nicht das sie ihr eigentliches Ziel aus den Augen verlieren… Dank Ihnen können wir mit den STEM Tests beginnen. Wenn alles gut läuft haben wir in drei Wochen ein verbessertes STEM.“, erzählte Stone. „Haben Sie wieder die Chips mit dem STEM verbunden?“, fragte ich. „Noch nicht.“, antwortete er. „Vielleicht sollten Sie das auch lassen. Schließlich war das der Untergang von einem Teil von Mobius.“, erklärte ich. „Wir werden STEM mehr sichern.“, versicherte Stone. „Sie hatten ihre Mitarbeiter und STEM-Teilnehmer getestet. Trotzdem war es ein leichtes für meinen Onkel hinein zu kommen.“, meinte ich grinsend, „Sie meinten es wäre nur, weil er ein Künstler war. Er war ein Psychopath und jeder konnte es sehen.“ „Das war ein Fehler.“, meinte Stone, „So etwas wird nie wieder vorkommen.“ „Dann gab es ja noch Theodore.“, sagte ich. „Theodore? Meinen Sie Theodore Wallace?“, fragte Stone. „Ja, er war psychisch ebenfalls nicht stabil genug, für das STEM.“, antwortete ich. „Soweit ich es mit bekommen habe, war er auch nicht vorgesehen, das STEM zu betreten.“, bemerkte er. „Ja, trotzdem hat er es geschafft.“, erkannte ich. „Wir werden daran arbeiten.“, sagte Stone, „Sie sollten sich wieder auf die Suche nach Kidman suchen.“ Ich nickte. „Ich hätte da noch eine Bitte.“, sagte ich. „Und die wäre?“, fragte er. „Ich bräuchte ein paar Leute, die Sebastian beschatten. Nicht das Kidman zu ihm kommt. Ich bräuchte noch jemanden , der zusammen mit Johnson und mir die Stadt durchsucht.“, erklärte ich. „Gut. Ich werde Ihnen drei meiner Männer zur Verfügung stellen.“, sagte Stone, „Agent Thompson und Agent Stevenson werden das Haus beschatten. Agent Jones wird mit Ihnen kommen.“ Ich nickte.

Am nächsten Tag fuhren wir zu dritt zur stillgelegten Nervenklinik Beacon. Vor der Klinik standen noch ein paar kaputte halb verrostete Polizeiautos. „Wieso suchen wir hier?“, fragte Jones. „Kidman sucht nach Ruvik. Da Joseph nicht auf mich gehört hat, haben sie keine Anhaltspunkte… außer Beacon.“, erklärte ich. In der Eingangshalle, lagen halb verweste Leichen. Es stank in der ganzen Klink nach Tod. Wir sahen uns um, doch außer Leichen schien hier nichts zu sein. Da kamen wir in einen Raum, in dem ein Gerät stand, das wie ein kleines STEM aussah. Daneben lag etwas auf dem Boden. Es war leider nicht mehr identifizierbar, doch drumherum lagen Glasscherben. In der Mitte des STEMs war eine zerbrochene Glasröhre. Ich untersuchte sie und fand eine Aufschrift „Ruben Victoriano“. „Weiter.“, befahl ich. „Deshalb konnte er also nicht raus.“, murmelte ich und verließ mit Johnson und Jones den Raum. Plötzlich knallte ein Schuss. Ich blieb stehen. Joseph stolperte hinter einem Regal hervor. „Joseph. Wo ist Kidman?“, fragte ich. „Das sage ich DIR ganz sicher nicht.“, meinte er mutig. Ich zog meine Pistole. „Bist du dir sicher?“, fragte ich. Joseph richtete seine Pistole auf mich. Ich schnippte mit meinen Fingern. Johnson und Jones gingen auf ihn zu. Joseph zielte von einem zum anderen. Ich schoss auf Josephs Pistole. Erschrocken ließ er sie fallen. Johnson und Miller hielten ihn fest. Ich ging zu ihm und hob seine Pistole auf. „Also Joseph. Wo. Ist. Kidman.“, sagte ich genervt. „Das verrate ich dir nie!“, schrie er. Ich hielt ihm die Pistole an den Kopf. „Willst du es mir immer noch nicht sagen?“, fragte ich. „Nein, ihr braucht mich schließlich noch.“, meinte er. „Nein, wenn du uns nicht hilfst werden wir sie auch ohne dich finden. Keiner würde dich vermissen.“, erklärte ich. „Sag mir wenigstens wo Ruvik ist.“, sagte er. „Dann lass uns doch einen Deal machen. Du bringst mich zu Kidman und ich bringe dich zu Ruvik.“, meinte ich. Joseph überlegte. „Du würdest mich doch hintergehen.“, meinte Joseph. „Ich habe meine Versprechen immer gehalten. Ihr wart doch die, die mich zurückgelassen haben!“, erinnerte ich ihn, „Also?“ „Gut, ich bringe euch zu Kidman.“, sagte er. „Vernünftig.“, meinte ich lächelnd. Johnson und Jones ließen ihn los, blieben aber noch an seiner Seite. Ich steckte Josephs Pistole in meine Jacke, zu Sebastians Pistole. Joseph führte uns in ein Kellergewölbe. Es waren zwar keine Leichen mehr zu sehen, aber Blut war überall. Er öffnete die Tür. Das Zimmer war hell erleuchtet. Am Tisch stand Kidman und untersuchte eine Karte. „Joseph. Ich habe etwas gefunden.“, sagte sie ohne sich umzudrehen. Ich ging auf sie zu. „Hast du irgendwas gesehen, was uns weiterhelfen kann?“, fragte sie. Kidmans Waffe hing an ihrem Gürtel. Ich nahm sie ihr weg und hielt sie ihr an den Kopf. „Du kommst jetzt mit.“, sagte ich. Langsam drehte sie sich um und sah mich erschrocken an. . Ich nickte Miller zu. Er ließ Joseph los und nahm Kidman. Wir fesselten die beiden und brachten sie zum Auto. „Du hast ihnen erzählt wo ich bin, oder?“, fauchte Kidman wütend. „I…ich hatte doch keine Wahl.“, stotterte Joseph, „Er bringt uns doch auch zu Ruvik.“ „Das ist doch nur gelogen!“, meinte Kidman. „Nein, ich halte meine Versprechen.“, erwiderte ich lachend. Plötzlich riss Kidman sich los. Jones reagierte sofort und rammte ihr eine Spritze in den Hals. Sie fing an zu wanken und schlief ein. „Was haben Sie getan?!“, rief Joseph. „Beruhig dich. Wir brauchen sie lebend.“, meinte ich genervt.

Als wir in der Basis ankamen brachte Johnson Joseph weg. Jones fesselte Kidman an einen Rollstuhl. Ich ging mit ihr zu Stone. Sie wachte wieder auf. „Du bist echt tief gesunken, Charles.“, meinte sie. „Wieso? Du warst doch auch mal dabei, so weit ich mich erinnere.“, wand ich ein. „Das ist Vergangenheit.“, zischte sie. „Kidman. Endlich sehen wir uns wieder.“, sagte Stone. „Mr. Stone.“, erinnerte sie sich. „Gut gemacht, Valentini. Kommen Sie bitte später noch mal in mein Büro.“, befahl Stone. Ich verließ das Büro und fuhr los um Stevenson und Thompson von der Beschattung abzuziehen.

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