Am nächsten Tag erhielt ich ein Signal. „Kidman? Kannst du mich hören?“, fragte Sebastian. „Laut und deutlich. Was hast du für mich?“, fragte Kidman. Da entdeckte Stefano mich und riss mir den Kommunikator aus der Hand. „Die gute Nachricht: Ich habe O´Neal gefunden und er konnte mir Hinweise auf Lily geben.“, erzählte Sebastian. „Großartig.“, freute sich Kidman. „Die schlechte Nachricht: Union bricht buchstäblich auseinander und ist größtenteils von Leichen und Monstern bewohnt.“, erzählte Sebastian weiter, „Und diese Psychos, die ich erwähnte? Die mit den Kräften, die sie nicht besitzen sollte? Sie haben Lily. Ich bin auf dem Weg zum Mark…von dem du mir nicht erzählt hast…um zu ihnen vorzustoßen.“ Stefano lächelte. „Tut mir leid, dass wir vorher keine Zeit für ein Briefing hatten, aber wir dachten nicht, dass es so schlimm wäre.“, meinte Kidman. „Hier ist es genauso schlimm wie in Beacon.“, warf Sebastian ein, „Nein, schlimmer! In Beacon steckte meine Tochter nicht fest!“ „Okay. Beruhig dich. Vielleicht kann ich helfen.“, schlug Kidman vor, „Hast du irgendwelche Infos über diese Personen?“ „Beide männlich. Schwarze Haare sind etwa 1,77m. Halten sich für so eine Art Künstler.“, beschrieb Sebastian. „Bin ich ihm wirklich so ähnlich?“, überlegte ich und sah Stefano an. „Das ist nicht wirklich viel.“, meinte Kidman. „Das weiß ich auch. Ich bin unterwegs zum Rathaus. Melde mich später.“, verabschiedete sich Sebastian. „Er kommt also direkt zu uns. Wie praktisch. Dann kann ich es endlich beenden.“, lachte Stefano. „Du darfst ihm nichts tun!“, rief ich. „Was hast du den?“, fragte er. Ich antwortete nicht. „Gut. Wehe du kommst mir in den Weg! Ich werde keine Rücksicht auf dich nehmen.“, stellte er klar. Ich nickte.
Ein paar Stunden später hörte ich Schritte im Eingangsbereich. Ich ging hin. „Was willst du hier?“, fragte ich. „Ich will nur die Umgebung stabilisieren.“, erklärte der Mobius Agent. Ich nickte. Plötzlich tauchte Stefano auf. „Du wirst hier nichts ändern!“, rief er. „Ich werde euch nichts tun.“, sagte der Mobius Agent verängstigt. „Ich aber.“; sagte Stefano und teleportierte sich vor ihn und machte ein Foto. Der Mobius Agent stolperte zurück. „Ich kann nichts mehr sehen!“, rief er erschrocken. Ich lief hin. Seine Augen waren komplett weiß. „Lass uns ein kleines Spiel spielen.“, schlug Stefano belustigt vor. „Nein! Das ist nicht lustig!“, rief der Mobius Agent und stolperte blind durch die Gegend. „Jetzt bin ich hier. Jetzt hier. Oder doch hier drüben?“, lachte er. Der Mobius Agent stolperte im Kreis herum. Stefano beobachtete ihn enttäuscht. „Du langweilst mich.“, meinte er, schubste ihn gegen die Rezeption und stach auf ihn ein. Ich lief weg. Durch ein Fenster sah ich draußen ein Monster mit Kreissäge, das etwas jagte. Ich sah nach dem Emitter. Er war noch inaktiv. An der Decke saß Obscura. Ich verließ den Raum und suchte Stefano. Er bastelte gerade an einem Schutz vor Sebastian, damit wir mehr Zeit hätten. Es bestand aus einem Bild von Emily. Ich sah mich in den Gängen um. Irgendwann landete ich in einem Raum, ohne Türen. Ich war gefangen. „Das ist perfekt. Immerhin ist es mein Werk.“, hörte ich Stefano, „Tod, festgehalten auf Silbernitrat. Wie eine Fliege in Bernstein…Wunderschön.“ „Das ist einfach nur krank.“, murmelte ich. Da kam aus dem Nichts eine Tür. Ich verließ den Raum. „Du kannst froh sein, das er nicht so dumm war wie du.“, schimpfte Stefano. Da hörten wir Schritte im Nachbargang. Stefano holte seine Kamera raus und schaute damit den Gang entlang. Ich versteckte mich hinter einer Tür. Ich hörte wie Sebastian näher kam und schloss die Tür. „Wir sollten uns lieber um den Emitter kümmern statt um Sebastian!“, rief ich wütend. „Ganz ruhig. Das können wir doch immer noch machen.“; meinte Stefano, „Obscura wird ihn schon für kurze Zeit in Schach halten.“ Wir gingen zum Emitter. Die Tür war geschlossen. „Ich könnte schwören, ich hätte die Tür offen gelassen.“, murmelte ich. „Neustartsequenz wird eingeleitet.“, hörte ich den Emitter. Stefano öffnete die Tür. Sebastian drehte sich um und Stefano hielt die Situation fest. Der Emitter und Sebastian erstarrten. „Sie haben so lange nach mir gesucht. Also, hier bin ich.“, sagte Stefano, „Aber Moment. Sie suchen nicht mich. Nein. Sie suchen das Mädchen. Ich sollte beleidigt sein.“ Er ging zu Sebastian. Ich blieb stehen und sah Sebastian mitleidig an. „Aber wie könnte ich?“, fragte Stefano, „Sie sind nicht der Einzige, der ihre Macht will.“ Ich sah ihn wütend an. „Es gibt noch jemanden… wesentlich würdiger. Er kann mich auf unvorstellbare Weise belohnen.“, sagte Stefano. „Was redest du da?“, fragte ich. „Tut mir leid, aber sie sind überboten.“, meinte Stefano und zog sein Messer. Er wollte Sebastian das Auge ausstechen. Ich durfte nicht dazwischen gehen, sonst würde ich es vielleicht nicht überleben. Stefano stoppte kurz vor Sebastians Auge. Sebastian versuchte sich zu bewegen. „Sie strahlen…Furcht aus.“, erkannte Stefano und ritzte eine Linie in Sebastians Gesicht. „Wunderschön… aber noch unvollendet.“, meinte er, „Ich bin Stefano und sie sind jetzt mein Kunstwerk.“ Stefano ging in Richtung Tür. „Es tut mir leid, Sebastian.“, flüsterte ich und wand mich ebenfalls ab. Plötzlich riss er sich aus der Starre, des Fotos. Wir teleportierten uns weg und schlichen uns dann durchs Mark zum Theater.