40. Back to business

Ich öffnete mein Auge. Seufzend fand ich mich in einer Wanne vom STEM wieder. Ich richtete mich auf und verließ die Wanne. „Willkommen zurück, Administrator.“, begrüßte Hobbs mich. „Wieso kriege ich so einen Spinner?“, beschwerte sich Ruvik in Lucas Körper. Ich verdrehte mein Auge. „Deputy Administrator Wilson, Li… Special Agent Coleman. In mein Büro. Hobbs, sie kümmern sich um King und Ward. Johnson soll Viktoriano in seine Zelle bringen.“, sagte ich. Sie nickten. „Zelle? Das war nicht abgemacht!“, rief Ruvik. Ich verdrehte mein Auge. Lisa und Wilson folgten mir. Ich setzte mich an meinen Tisch. „Wilson. Sie kannten Rodriguez, habe ich Recht?“, fragte ich und tastete unter dem Tisch nach meiner Fernbedienung. „Ich hatte nur ein paar einzelne Missionen zusammen.“, sagte er. „Kannten Sie Parker?“, fragte ich weiter. „Jeder kannte ihn. Was sollen die ganzen Fragen? Das ist ja wie ein Verhör.“, erkannte Wilson und sah zu Lisa. „Was hielten Sie von Stone?“, fragte ich. „Was hat Sie Ihnen erzählt?“, fragte er gelangweilt. „Beantworten Sie die Fragen.“, befahl ich genervt. „Gut. Er war etwas zu verweichlicht, für einen Administrator. Sie sind aber ein perfekter Administrator.“, sagte er lächelnd. „Denken Sie echt Sie könne mich für blöd verkaufen?“, rief ich gereizt. „Sie haben Rodriguez angestiftet Stone zu ermorden.“, sagte Lisa. „Sie sind wahrscheinlich auch für Parkers Verschwinden verantwortlich.“, vermutete ich. „Und was wenn?“, fragte er. Ich zog meine Fernbedienung. „Das wagen Sie nicht.“, sagte er und schaute mich wütend an. „Sie waren ein guter Deputy Administrator.“, sagte ich ohne Emotionen. Plötzlich sprang Wilson über den Tisch und riss mir die Fernbedienung aus der Hand. Lisa zog ihre Pistole und zielte auf Wilson. Mit einer Handbewegung wies ich ihr die Waffe zu senken. Sie tat es. „Sie sind genauso naiv und verweichlicht wie Stone. Alle Administratoren sind so leicht auszuschalten.“, lachte er und drückte einen Knopf. Irritiert sah er mich an und drückte noch öfters den Knopf. Ich riss ihm die Fernbedienung aus der Hand, stellte die Frequenz um und drückte den Knopf. Plötzlich schrie Wilson auf und sank zu Boden. Aus seinem Mund und seiner Nase lief Blut. „Es wird immer welche wie mich geben! Du kannst uns nicht alle vernichten!“, brüllte er. Seine Adern quollen auf und platzten. Seine Augen zerplatzten wie Ballons. „Sie können uns nicht stoppen!“, rief Miller und blieb reglos liegen. Lisa sah ihn geschockt an. Ich stieß ihn etwas zur Seite, setzte mich auf meinen Stuhl und zog meinen Kommunikator. „Turner, bitte entfernen Sie den Verräter.“, sagte ich emotionslos und legte ihn wieder weg. Lisa stand noch immer geschockt da. Ich verdrehte mein Auge. „Damit muss man klar kommen, wenn man in dieser Welt überleben will.“, sagte ich und drehte mich mit meinem Stuhl. „Lisa, kannst du Hobbs mit Nico und Mike helfen?“, fragte ich. „Ich hätte nie gedacht, dass du zu so etwas tun würdest.“, rief sie. „Du bist viel zu sensibel.“, meinte ich. „Du hast dich echt verändert.“, sagte Lisa. „Nein, ich habe mich nicht verändert. Nur habe ich jetzt mehr Macht.“, erklärte ich lächelnd. Da kam Turner rein. „Wilson? Wer wird denn jetzt der neue Deputy Administrator?“, fragte er. „Ich muss noch überlegen. Wahrscheinlich Special Agent Johnson.“, sagte ich. Turner nickte und zog einen Wagen in den Raum. „Sie sollten jetzt gehen, Special Agent Coleman.“, meinte ich. Sie ging, ohne mich anzusehen. „Sie sollten vielleicht nicht so viele töten. Es sind einfach zu viele darin verwickelt. Sie müssten ganz Mobius ausschalten um sie zu stoppen.“, meinte Turner und legte Wilson auf den Wagen und deckte ihn zu. „Ich werde nur die töten, die mir gefährlich werden können.“, sagte ich. „Ich finde, das Sie etwas übervorsichtig sind.“, meinte er und wischte das Blut auf. „Vielleicht haben sie recht.“, seufzte ich, „Ich werde mal nach Agent Scientist Viktoriano sehen.“ Ich verließ den Raum und machte mich auf den Weg zum Hochsicherheitstrakt. Ich kam an der Zelle der Castellanos, von Joseph und Kidman vorbei. Ich öffnete Ruviks Zelle. Er richtete sich auf und ging auf mich zu. „Wieso bin ich hier?“, meckerte er. „Zur Sicherheit.“, erwiderte ich. „Und was soll der Mist?“, fragte er und hielt mir seine Hand hin. Als Antwort zeigte ich ihm meine Hand. „Kann ich jetzt endlich ins Labor?“, fragte Ruvik weiter. „Nein, als erstes müssen Sie morgen eine Testmission erfüllen. Dann sehen wir weiter.“, erklärte ich und wollte die Zelle verlassen. „Was hast du getan?“, fragte Ruvik und zeigte auf meine Schuhe, an denen Blut klebte. „Es gab einen Verräter.“, sagte ich und verließ die Zelle. „Jetzt gibt es keinen mehr, richtig.“, meinte Ruvik, als ich die Zelle schloss. Ich ging zu Mike, Nico, Lisa und Hobbs. Mike und Nico liefen die ganze Zeit im Kreis. „Ist alles gut gelaufen?“, fragte ich. „Wie Sie sehen sind die Operationen geglückt.“, antwortete Hobbs. „Wie ist das überhaupt möglich?“, fragte Lisa und sah Mike und Nico zu. „Mit unserem Technikstandart ist so gut wie alles möglich.“, erklärte Hobbs. „und mit Ruvik werden wir auch das STEM komplett nutzen können.“, ergänzte ich.

41. Ruviks Mission

Am nächsten Tag holte ich Johnson in mein Büro. „Sie werden hier die Stellung halten, während ich mit Viktoriano auf eine Mission gehe. Außerdem soll Coleman mit Hobbs Scott auslöschen. King und Ward sollen Lewis vernichten.“, erklärte ich. Johnson nickte und ich verließ den Raum. Ich gingen zu Ruviks Zelle. „Kommen Sie Viktoriano. Wir haben ein Leben zu beenden.“, meinte ich. Ruvik sah zu mir auf. Ich hielt ihm meine Hand hin. Er nahm sie und ich zog ihn hoch. „Solang du nicht mich meinst.“, sagte er lächelnd. Wir gingen zum Auto. „Wer ist den dann unser Ziel?“, fragte Ruvik. „Es ist Harrison. Ein alter Mann, der hohe Schulden bei Mobius hat. Hat viel Erfahrung mit Mobuis.“, erzählte ich. „Klingt gut.“; meinte er grinsend. Wir fuhren zu Harrison. Es war eine große Villa. „Er dürfte allein sein. Seine Kinder sind in der Schule und seine Frau ist auf der Arbeit. Ich gebe dir drei Minuten. Dann werde ich nach kommen.“, stellte ich klar. Er nickte und stieg aus dem Auto.

Nach exakt 3 Minuten schloss ich das Auto ab und ging auf die Villa zu. Die Tür war abgeschlossen, doch die Terrassentür stand offen. Ich ging nach drinnen. Da stand Harrison und hielt Ruvik eine Waffe an den Kopf. „Halten Sie mich für so blöd?“, fragte er. Ich ging einen Schritt vorwärts. „Kommen Sie keinen Schritt weiter, Valentini!“, rief er panisch. „Harrison, legen Sie die Waffe runter.“, sagte ich ruhig. „Ich weiß ganz genau, warum Sie hier sind.“, rief er. „Sie haben Ihre Schulden nicht bezahlt und das werden Sie jetzt bereuen.“, sagte ich und zog meine Pistole. „Wagen Sie es ja nicht!“, rief er und drückte die Pistole näher an Ruviks Kopf. „Kein Grund nervös zu werden.“, meinte ich, „Ich gebe Ihnen EINE letzte Chance. Besprechen wir alles wie vernünftige Menschen.“ Ich legte meine Pistole auf den Boden und kickte sie zur Seite. Harrison knockte Ruvik mit seiner Pistole aus. Ich ging auf ihn zu. „Stopp! Das Messer!“, rief er. Ich legte es weg. Harrison legte Ruvik auf den Boden und kam auf mich zu. „Ihr seid so durchschaubar.“, meinte Harrison. „Du auch.“, sagte ich, ging ihm an die Kehle und drückte ihn gegen die Wand. „Das wagst du nicht!“, knurrte er wütend. Plötzlich schlug mir jemand mit etwas auf den Hinterkopf und ich verlor mein Bewusstsein.

Als ich wieder zu mir kam, lag ich gefesselt in einer Abstellkammer. Neben mir lag Ruvik. Ich sah mich im Dunkeln um. Auf dem Regal hinter mir stand Putzkram. Da entdeckte ich einen Stapel Geschirr. Ich warf mich gegen das Regal. Ein paar Teller fielen herunter. Ich schnappte mir ein paar Scherben, schnitt das Seil durch und befreite auch Ruvik. Dann öffnete ich die Tür. Ruvik setzte sich auf, während ich den Gang entlang schlich. In der Küche saß Harrison mit seinem ältesten Sohn. Auf dem Tisch lagen unsere Pistolen, mein Messer und meine Betäubungsspritzen. „Du hättest sie bezahlen sollen.“, sagte der Junge. „Du hast keine Ahnung.“ meinte Harrison, „ Und du solltest nicht die Schule schwänzen.“ „Ohne mich hätte er dich getötet.“, stellte der Junge klar, „Wieso hast du sie eigentlich nicht getötet?“ „Ich kann ihren Chef dazu zwingen, mich in Ruhe zu lassen. Schließlich will er nicht seine besten Agenten verlieren.“, erklärte Harrison. „Ich denke nicht, das ihr den Administrator davon überreden könnt.“, sagte ich und lehnte am Türrahmen. „Was willst du damit sagen?“, fragte der Junge. Harrison zog meine Waffe vom Tisch und zielte auf mich. „Es überrascht mich, dass du das nicht weißt Harrison. Wer ist denn deiner Meinung nach unser Administrator?“, fragte ich grinsend. „Stone, wer denn sonst.“, meinte Harrison. Ich fing an zu lachen. „Woher weißt du so was?“, fragte der Junge. Ich fing mich wieder. „Stone ist tot. Ich bin jetzt der Administrator.“, sagte ich. „Dann bist du hoffentlich vernünftig.“, meinte Harrison und legte die Pistole weg. „Papa! Der wird dich umbringen.“, rief der Junge. „Vincent! Erwachsene reden!“, rief Harrison. Vincent schnappte sich die Pistole und zielte auf mich. Ich fuhr mir durch die Haare. „Ich bin nicht wegen dir hier, Vincent.“, sagte ich. „Ich werde nicht zulassen, dass du meinen Vater tötest.“, meinte er. „Wenn du ihm helfen willst, bezahlt!“, stellte ich klar. „Niemals!“, rief Harrison. „Wieso nicht?“, fragte Vincent, „Gib ihm doch einfach das Geld.“ „Nein!“, sagte er. „Ich habe schon oft versucht ihn zu überzeugen.“, meinte ich gelangweilt. „Gibt es denn keine andere Möglichkeit?“, fragte Vincent, „Ich würde alles tun.“ Mein Auge funkelte interessiert. „Bist du irre?“, fragte Harrison. „Du könntest dich uns anschließen, doch du darfst keinen Kontakt mehr zu deiner Familie haben.“, meinte ich. „Bist du verrückt, Charles? Er wird doch sicher auch zu einem Verräter!“, rief Ruvik. Ich seufzte. Ruvik stand hinter mir. „Viktoriano, jetzt ist nicht die Zeit dafür!“, seufzte ich. Da rannte Ruvik an mir vorbei. „Viktoriano! Stopp!“, rief ich wütend. „Ich werde mich euch anschließen.“, sagte Vincent. „Gut.“, meinte ich und kam näher. Ruvik nahm seine Pistole vom Tisch und zielte auf Vincent. Ich schnappte mir eine Spritze und rammte sie Ruvik in den Hals. Er sank reglos zusammen. Ich seufzte. „Kann ich meine Pistole zurück haben?“, fragte ich Vincent. Er warf sie mir rüber. „Sie haben gerade ihren Agent getötet.“, bemerkte Harrison geschockt. Ich verdrehte mein Auge. „Er ist nur betäubt. Ich hätte keinen Anfänger auf diese Mission mitnehmen sollen.“, erklärte ich. „Anfänger? Ich dachte eure Agent wären alle so dumm.“, meinte Harrison. „Ich war als Anfänger sogar besser.“, gab ich an und sammelte meine Sachen zusammen. Ich hob Ruvik hoch. „Kommen Sie New Agent Harrison.“, sagte ich grinsend. Vincent sah noch kurz zu seinem Vater und nickte dann. Wir verließen das Haus und fuhren zur Basis.

42. Harrison

In der Basis angekommen holte ich Johnson um Ruvik wegzubringen und ging mit Vincent in mein Büro. Ich setzte mich auf meinen Stuhl. „Sie werden heute ihren Partner für ihre nächsten Missionen kennenlernen, doch sie werden erst übermorgen auf ihre erste Mission gehen. Sie müssen sich schließlich noch erholen.“, meinte ich. „Was meinen Sie?“, fragte er. „Geben Sie mir mal ihre Hand.“, meinte ich. Da kam Johnson rein. „Warum?“, fragte er weiter. „Machen Sie es.“, meinte Johnson, zog seine Pistole und zog Vincents rechte Hand zurück. Widerwillig legte Vincent seine Hand auf den Tisch. „Jeder muss einmal durch diesen Schmerz.“, meinte ich, packte seine Hand und schlitze das Symbol hinein. Vincent schrie vor Schmerz auf. Johnson ließ Vincent los. „Dann bis morgen.“, meinte ich und Johnson rammte ihm eine Spritze in den Hals. Ich lehnte mich zurück. Johnson holte einen Rollstuhl und brachte Vincent weg. Da piepte mein Kommunikator. „Was gibt’s, Clark?“, fragte ich. „Hier ist jemand, der Sie sprechen will.“, meinte er. „Wer ist es?“, fragte ich und drehte mich mit meinem Stuhl. „Ich glaube sein Name war Luke Harrison.“, antwortete Clark. „Lee soll ihn herbringen.“, sagte ich und legte auf.

Kurz darauf kamen Lee und Harrison rein. „Was wollen Sie?“, fragte ich. „Wo ist mein Sohn?“, rief Harrison und kam auf mich zu. Lee packte ihn an der Schulter und hielt ihn zurück. „Er ist im Operationssaal.“, antwortete ich. „Was haben Sie mit ihm getan?“, rief er. „Nichts. Er wird nur einer von uns.“, meinte ich, „Was denken Sie denn von uns?“ „Ich werde das Geld bezahlen.“, sagte er. „Auf einmal? Dafür ist es leider zu spät.“, meinte ich. „Sie können mich nicht von meinem Sohn weghalten, Valentini!“, rief er und lief auf mich zu. Lee zog eine Pistole und hielt sie Harrison an den Kopf. Ich stand auf. „Sie sollten etwas vorsichtiger sein. Schließlich sind Sie hier in unserer Basis.“, sagte ich. „Dann werde ich eben der Polizei von eurem Versteck erzählen.“, meinte er lächelnd. Ich grinste. „Es wundert mich eh, dass Sie das noch nicht getan haben.“, lachte ich. „Ihr werdet alle abgeschlachtete, wenn sie euch finden.“, meinte er siegessicher. „Es gibt da nur ein Problem in deinem Plan.“, stellte ich fest, „Du bist hier…in unserer Basis und wirst sie auch nie wieder verlassen.“ Auf einmal wurde Harrison blass. Ich gab Lee ein Zeichen und er drückte ab. Harrison fiel reglos zu Boden. „Sie können jetzt gehen.“, sagte ich und holte meinen Kommunikator raus. „Turner?“, fragte ich. „Ich bin unterwegs.“, meinte er und legte auf.

Ein paar Sekunden später kam Turner mit seinem Wagen rein. „Wer ist das?“, fragte er. „Das ist Harrison. Dieser reiche Geizhals.“, erklärte ich. Turner legte Harrison auf den Wagen. „Wenigstens nur ein Schuss.“, meinte Turner, „Ist nicht ein Harrison in einem der neuen Teams?“ „Ja, es ist sein Sohn.“, erklärte ich. „Ich denke nicht, dass ihn das freuen wird.“, meinte Turner. „Er muss es ja nicht erfahren.“, sagte ich. „Wie Sie meinen.“, sagte Turner gleichgültig und verließ den Raum.

43. Zweite Chance

Am nächsten Tag ging ich zu Ruviks Zelle. „Viktoriano, sie haben heute Ihre letzte Chance.“, sagte ich. „Wer ist es heute?“, fragte Ruvik gleichgültig. „Markus Davidson. Programmierer.“, meinte ich und verdrehte mein Auge. Wir fuhren hin. Ich ging mit Ruvik zum Haus. „Du vertraust mir nicht, habe ich recht.“, meinte Ruvik. „Wie kommst du nur darauf?“, fragte ich belustigt. Ruvik klingelte. „Ich werde euch das Geld bald bezahlen.“, sagte er und schloss die Tür. Ich holte eine Karte raus und öffnete die Tür. „Ab hier übernehmen Sie.“, sagte ich und Ruvik ging hinein. Kurz darauf knallte ein Schuss und Ruvik kam zurück. „Gute Arbeit.“, sagte ich. Wir gingen zum Auto und fuhren zurück zur Basis. „Sie werden zusammen mit Taylor am STEM arbeiten. Bald wird auch Walker Ihnen helfen.“, verkündete ich. Auf der Basis schickte ich Ruvik ins Labor und ging in mein Büro.

44. Aufgeflogen

Ein paar Stunden später hörte ich einen Knall. Ich stürmte aus meinem Büro. Das Tor war aufgesprengt worden. „Keine falsche Bewegung!“, rief jemand. Aus dem Rauch kamen Polizisten. Ich lief in mein Büro und drückte den Alarmknopf. Überall sprangen Sirenen an. Panisch rannte ich zum Labor. „Taylor, holen Sie Walker und bringen Sie ihn und Viktoriano hier raus! Ihr müsst zur nächsten Basis!“, rief ich. Taylor und Ruvik nickten schnell. Ich lief weiter zum Hochsicherheitstrakt und ließ Sebastian, Lily, Myra, Kidman und Joseph frei. „Ihr müsst hier weg! Sofort!“, rief ich. Sie liefen an mir vorbei. Aus den anderen Zellen hörte ich klopfen gegen die Türen, Husten und qualvolle Schreie. Ich lief weiter in Richtung Hinterausgang. Die Gänge waren schon wie leer gefegt. Der Hinterausgang war versperrt. „Keine Bewegung.“, sagte einer der Polizisten und hielt mir eine Pistole an den Kopf. Ich rührte mich nicht. „Los, nach draußen.“; befahl er und stieß mich in Richtung Tür. In der Ferne konnte ich ein paar Agenten rennen sehen und am Himmel flogen Helikopter davon. Die Polizisten versuchten so viele wie möglich einzufangen, doch sie töteten auch manche. Da kam Frau Harrison auf mich zu. „Ist er das?“, fragte der Polizist. Ich sah zu Boden. „Ja.“, sagte sie. „Wer ist für all das hier verantwortlich?“, forschte der Polizist nach. „Ich werde nichts sagen.“, meinte ich. „Wo ist Vincent?“, wollte sie wissen. „Ich werde nichts sagen.“, sagte ich. „Wo ist mein Mann?“, fragte sie. „Ich sage nichts.“, meinte ich. „Wieso wollen Sie es uns nicht sagen?!“, rief sie aufgebracht. „Es ist gegen die Vorschrift.“, erklärte ich. „Sie kommen jetzt mit aufs Revier.“, sagte der Polizist und schob mich in Richtung eines Polizeiautos. Da knallte ein Schuss. Der Polizist fiel zu Boden. Ich ergriff die Chance und rannte davon. Hinter mir knallten weitere Schüsse. Ich rannte weiter und versteckte mich hinter einem Haus. Da entdeckte ich Lisa. Ich zog meine Pistole und erschoss die Polizisten um sie herum. Lisa entdeckte mich und lief zu mir. Ich holte meinen Kommunikator raus. „Charles, sei vernünftig. Wir können entkommen. Wir müssen nicht zu Mobius zurück.“, sagte sie, „Mit Mobius haben wir nur Probleme.“ „Aber was ist mit den Anderen?“, fragte ich. „Die werden schon ohne dich klar kommen. Jede Basis ist gleich aufgebaut, es gibt die selben Probleme und bald werden sie auch dort nicht mehr sicher sein.“, sagte sie. „Du hast Recht.“, meinte ich. Sie nahm meine Hand. „Wir können ein neues Leben anfangen. Nur wir zwei.“, sagte sie lächelnd und küsste mich. „Wir sollten jetzt erst mal hier weg.“, meinte sie. Ich nickte und wir liefen weg. So weit unsere Beine uns tragen konnten.

Im Staat New York kaufte ich uns ein Haus. Wir tauchten unter und fingen ein vollkommen neues Leben an.

10 Jahre später waren wir sehr erfolgreich und hatten zwei Kinder. Chris und Lucy. Wir lebten dort glücklich und zufrieden und hörten nie wieder irgendetwas von Mobius, doch ich vermutete das irgendjemand, irgendwann etwas über unsere Vergangenheit herausfinden wird.

ENDE

1. Einfach weg


Der Park war noch nie so leer wie jetzt. Charles schlenderte über die Kieswege, bis er vor einem Busch innehielt. Der Busch war auseinander gerissen worden, um die Sicht auf Emily freizumachen. Sie lag im Busch – teilweise bedeckt von Blättern und Ästen, als ob jemand versucht hätte sie darunter zu verstecken. Emily trug noch immer ihr rosa Blümchenkleid, das sie gestern getragen hatte sowie ihre lauten Stöckelschuhe. Er kniete sich hin und sammelte vorsichtig ein paar Blätter von ihrem langen Kleid. Je mehr er freilegte, desto mehr getrocknetes Blut kam zum Vorschein. Auch die Blätter klebten schon an ihr. Als er ihr Gesicht freilegte starrte sie mit leeren Augen zurück. Ihr Gesicht war schmerzverzerrt und blass. Charles saß still neben ihr und sah sie traurig und besorgt an.
Plötzlich spürte Charles wie jemand den Kragen seiner Jacke packte und, bevor er reagieren konnte, ihn zurück zog und wieder zum stehen brachte. Der aufgebraucht Polizist stellte sich zwischen Charles und Emily. Charles rieb seinen Hals, während er den Polizisten genervt ansah, der ihn anbrüllte »Was fällt dir ein?! Das hier ist ein Tatort!«
Charles blieb unbeeindruckt. »Ich kannte Emily. Ich war die Person, die informiert werden wollte, wenn sie gefunden wird.« Keiner der Beiden brach den Augenkontakt.
»Ach wirklich, du bist also Charles Valentini?« Kurzes Schweigen. »Trotzdem kannst du nicht hier sein oder soll ich dich festnehmen, wegen Behinderung der Polizei?«
Seufzend fuhr sich Charles mit der Hand durch die Haare. »Meinetwegen, obwohl Sie eigentlich die Person sind, die mich behindert.«, murmelte er vor sich hin.
»Was hast du gesagt?!«, fauchte der Polizist genervt.
»Nichts.« Lächelnd ging er rückwärts zurück. Nachdem er sich umdrehte, verschwand sein Lächeln sofort. Den Blick des Polizisten spürte er weiterhin in seinem Nacken. Genervt setzte er sich auf eine nicht weit entfernte Bank, damit er den Tatort im Auge behalten konnte. Um den Blick des Polizisten zu meiden, nahm er sein Handy aus der Jackentasche. Mit nur ein paar Klicks wählte er die Nummer seines Onkels. »Leider bin ich gerade nicht erreichbar. Bitte hinterlasse eine Nachricht nach dem Signalton.« Charles lehnte sich seufzend zurück. »Warum gehst du nicht ans Telefon, wenn ich dich brauche?« Er beobachtete, wie die Wolken langsam über den Himmel zogen, um sich zu beruhigen. »Entschuldigung… Mr. … Valentini?« Charles schreckte auf. Kaum eine Handbreite entfernt von ihm war ein Mikrofon in seinem Gesicht. Langsam schob er es zur Seite, doch bevor er etwas sagen konnte, fing der Reporter an weiter zu brabbeln. »Mr. Valentini, Sie arbeiten doch für Ihren Onkel Stefano Valentini, richtig?« Charles sah ihn mit einem verlorenen Blick an.
»Hm??«
»Ähm, ja, ich helfe bei ihm öfters aus.«
»Wir haben von Emilys Mord gehört« Der Reporter strahlte stolz.
»Das haben Sie wahrscheinlich von der Polizei, richtig?«, Er sah zurück zu dem Polizisten, der mich verscheucht hatte.
»Was halten Sie von dem Mord?«
»Es ist sehr tragisch und ich hoffe, dass der Verantwortliche schnell gefunden wird.« Sein Blick wanderte zurück zum Reporter.
»Es ist schließlich nicht das erste Mal, dass jemand, der Ihnen und Ihrem Onkel nahe stand, gestorben ist. Es war doch nur eine Frage der Zeit, bis sich die Ereignisse wiederholen würden. Habe ich recht?«
»Wollen Sie etwa sagen, er hätte etwas damit zu tun?« Charles warf ihm einen bösen Blick zu. »Würden Sie es nicht in Betracht ziehen? Ich denke, die Fakten sprechen für sich. Schließlich wurden sie nie aufgeklärt.«
»Niemals, so etwas würde er nie tun.« Charles schüttelte den Kopf.
»Und was ist mit Ihnen?«
»Ich? Ich könnte Emily nie etwas antun! Sie war so ein nettes Mädchen…« Er setzte sich auf.
»Welches Alibi haben Sie denn für Mord?«
Charles Augen zuckten nervös von links nach rechts.
»Laut den Aussagen Ihres Onkels waren Sie zur Zeit des Verschwindens nicht Zuhause.«
»Das ist korrekt, ich war allein…, aber… ich war doch derjenige, der sie vermisst gemeldet hatte, als sie sich nicht meldete!«
»Das macht sie nicht weniger verdächtig.«
»Ich lass mir das nicht länger gefallen!« Er stand auf und ging am Reporter vorbei.
»Der Tod scheint Sie zu begleiten, habe ich Recht?«
Dieser Satz schallte durch Charles’ Gedanken wie ein Echo und er stoppte für einen Moment.
»Ich muss gehen.« Mit schnellen Schritten ging er die Straße runter nach Hause.


Als Charles das Haus betrat, sah er sich gereizt um und ließ die Tür hinter sich ins Schloss fallen. Das Wohnzimmer war voll mit diversen Fotografien, die dunkle Szenen von toten Tieren, Engeln oder auch Dämonen darstellten. Charles versuchte die Tür zu einem Nebenraum zu öffnen, doch sie war verschlossen. Mit einer geballten Faust pochte er gegen die Tür.
»Was willst du?«
»Lass mich rein!«
»Was willst du?«
Charles seufzte und hielt seine flache Hand gegen die Tür.
»Warum hast du der Polizei nicht gesagt, dass ich hier gewesen wäre?«
»Das wäre gelogen«
»Na und?! Jetzt verdächtigen die mich!«
Es wurde still. Diese Stille wurde durch das Klicken des Schlosses unterbrochen.
Charles ging einen Schritt zurück, als sich die Tür öffnete.
»Ich weiß nicht was ich tun soll… Ich war es doch nicht…«
Charles fing an zu schluchzen. Neben seinem Onkel kam er sich so klein und schwach vor.
»Sie werden dir nichts vorwerfen können.« Er umarmte Charles und streichelte behutsam seinen Kopf.
»Ich kann das nicht mehr… warum verfolgt mich der Tod…?«
»Es verfolgt uns alle. Mach dir keine Sorgen. Alles wird gut.« Charles stieß sich genervt weg.
»Natürlich verfolgt es mich! Wie kannst du nur so blind sein?!«
»Charles…«
»Warum versteht mich keiner…?« Er stampfte in sein Zimmer, knallte die Tür zu, ließ sich auf sein Bett fallen.
»Teenager…« Stefano seufzte und ging zurück in sein Arbeitszimmer.
Charles holte sein Handy aus der Jacke und spielte Musik ab, um sich zu beruhigen.

Nach einer Weile schlich sich Charles in die Küche, um sich einen Joghurt zu schnappen. Als er die Kühlschranktür schloss, stand Stefano hinter der Tür. »Geht’s dir besser?« Ohne Antwort aß Charles seinen Joghurt und setzte sich auf die Couch. »Komm schon rede mit mir.«
»Was wäre wenn wir einfach von hier weglaufen?«
»Wovor willst du denn weglaufen?«
»Allem, denk ich mal. Alles hier erinnert mich an Melody…jeder hier kennt mich, was das ganze nur umso schlimmer macht und jetzt verdächtigen die mich einen Mord begangen zu haben…«
»Die werden schon merken, dass du nichts gemacht hast.«
»Ja, aber es wird nur immer schlimmer. Wer auch immer hierfür verantwortlich ist, wird vermutlich nicht damit aufhören bis ich meinen Verstand verliere oder für Mord im Knast lande.«
»Jetzt bist du aber dramatisch.« Stefano rollte amüsiert die Augen.
»Jetzt schau mich nicht so an. Es wäre doch super in eine neue Stadt zu ziehen, wo keiner einen kennt. Ein richtiger Neuanfang.« Charles’ Augen funkelten vor Begeisterung und Hoffnung.
»Ob das wirklich so eine gute Idee ist…« Stefano kratze sich am Hinterkopf.
»Vielleicht würde dort auch endlich mal jemand deine Bilder kaufen.« Charles stand auf, um seinen Joghurtbecher wegzuwerfen.
»Hm, kein schlechter Punkt. Vielleicht würde dann jemand meine Kunst zu schätzen wissen.«
»Hab ich Recht?«
»Und wo willst du hin?«
»Ich bin froh, dass du fragst.« Er warf Stefano voller Begeisterung sein Handy zu. Dieser sah zu wie das Handy auf die Couch fiel und zog es dann zu sich. »Eden? Ist das dein Ernst?«
»Exakt, die sicherste Stadt der Welt. Dort hätten wir endlich unsere Ruhe. Wir müssen nur einen Test bestehen. Das sollte einfach sein.«
»Ein Test? …Wenn du meinst…« Seine Begeisterung hielt sich in Grenzen.
»Wir können es doch wenigstens versuchen. Es gibt nur eine bestimmte Anzahl von Plätzen, also wer weiß.«
»Dieses Interview ist verdammt weit weg.«
»Wir können dort übernachten. Darüber brauchst du dir keine Sorgen machen«
Stefano seufzte. »Meinetwegen…« Er ging zurück in sein Arbeitszimmer ohne weitere Worte.
Charles schaute ihn verdutzt nach ohne sich vom Platz zu bewegen. Nachdem die Tür ins Schloss fiel, ging er zur Couch und schaute auf sein Handy. »Es wird sich endlich alles ändern. Ich weiß es.« Lächelnd ließ er sich auf die Couch fallen und scrollte weiter auf seinem Handy.


Ein paar Tage später war es endlich soweit. Die Beiden packten ihre Sachen ins Auto und machten sich auf den Weg. Charles bewunderte die vorbeifliegenden Landschaften. Bisher hatte er noch nie seine Heimatstadt verlassen. Im Gegensatz zu seinem Onkel, der früher viel gereist war. Charles’ Sicht von der Außenwelt bestand zum Großteil aus Erzählungen und Bildern von seinem Onkel, da er sich nicht mehr an die Urlaube mit seinen Eltern erinnern konnte.
Nach einer abenteuerlich stundenlangen Fahrt erreichten sie einen riesigen Hotelkomplex nahe einer großen Stadt. Charles sprang aus dem Auto, während Stefano das Auto parkte. Vor dem Hotel hatte sich schon eine große Menge Menschen gesammelt, die mit aller Kraft versuchten nach drinnen zu kommen. Viele der Leute wedelten aufgeregt mit ihren Anmeldezetteln herum.
Charles verlor durch das Rauschen der vielen Stimmen schnell seine Begeisterung. Unsicher zog er sich kurzerhand zurück in die Schatten, um ungesehen das Geschehen beobachten zu können. Er drückte sich mit dem Rücken gegen die Wand und tippte auf seinem Handy. »War das vielleicht doch ein Fehler?« , überlegte er verunsichert und ließ seinen Blick über die Menschenmenge gleiten. Als sich sein Blick mit dem eines ihm unbekannten Mannes kreuzte, brach Charles den Augenkontakt sofort ab und zog sich seine Kapuze über den Kopf.
»Alles okay bei dir?« Charles stolperte zur Seite, als er bemerkte, dass sich Stefano neben ihn gestellt hatte. »Erschreck mich doch nicht so!« Er boxte Stefano leicht und lächelte ein bisschen. »Zu viele Menschen?«
Charles nickte stumm.
»Lass uns etwas warten. Schließlich haben wir es nicht eilig.«
Langsam wurde die Menschenmenge weniger. Daraufhin gingen die zwei entspannt zur Anmeldung und gaben die Zettel ab. Drinnen war es menschenleer. Charles nahm seine Kaputze ab und sah sich erleichtert um. Den Gang entlang waren Pfeile, die zu den Tests zu führen schienen. Charles lief aufgeregt den Gang hinunter. Stefano folgte ihm langsam und schaute sich jede Tür, an der er vorbei lief, genau an. Charles wurde von einem Sicherheitsmann in einen Raum gewunken. Er war fast komplett leer geräumt. An einem Tisch saß eine junge Frau im Laborkittel mit mehreren Stapeln Akten. »Bitte setz dich.«
Charles setzte sich verwirrt auf den leeren Stuhl ihr gegenüber. »Kannst du mir deinen Namen nennen?«
»Charles Valentini.«
»16 Jahre?«
»Genau«
»Füllst du bitte diesen Zettel für mich aus?« Sie reichte ihm ein Klemmbrett mit einem Persönlichkeitstest. Charles nickte und füllte ihn bedacht aus, während sie sein Verhalten beobachtete.
»Hast du eigentlich Haustiere?«
»Nein, leider nicht mehr.«
»Und du lebst noch bei deinem Onkel?«
»Ja, wir wollen zusammen nach Eden ziehen.«
»Gut, warum ist die Entscheidung auf Eden gefallen?«
Charles stoppte das Ausfüllen und schaute ernst zu ihr. »Es soll die sicherste Stadt weltweit sein und ich… naja ich fühle mich nicht sicher. Außerdem sehnen wir uns nach einem Neustart, da mich in meiner Heimatstadt schon jeder kennt.«
»Wirklich?« Sie schaute ihn kritisch an.
»Naja, meine Eltern waren relativ bekannt in unserer Stadt… und jetzt will ich lieber diese Zeit hinter mir lassen.«
Die Frau überflog kurz einen ihrer Zettel und nickte dann verständnisvoll. Charles füllte weiter den Zettel aus.
»Ist das hier alles?«, meinte Charles verwirrt und legte das Klemmbrett auf den Tisch.
»Fürs Erste, ja. Im Raum am Ende des Gangs gibt es das Abendessenbuffet. Danach kannst du dann zu deinem Zimmer.« Sie kramte einen Schlüssel aus einer Kiste und warf ihn zu Charles, der ihn mit Leichtigkeit fing.
»Alles klar. Dann bis morgen.«
»Morgen gibt es dann mehr Untersuchungen.«
Charles nickte, packte den Schlüssel in seine Jackentasche und verließ mit einem unguten Gefühl den Raum. Mit schnellen Schritten lief er durch den Gang. Mit jedem Schritt wurde er schneller. Am Ende des Ganges platzte er durch die Tür in den Essensraum. Glücklicherweise beachtete ihn keiner, also schloss er vorsichtig die Tür. Wie ein Wiesel schlängelte er sich durch die hungrigen Menschen auf der Suche nach Stefano, der bereits am Essen war. »Da bist du!« Charles ließ sich erleichtert neben ihm auf einen Stuhl fallen.
»Du hast ganz schön lang gebraucht.« Stefano grinste.
»Dieser Test war doch ein Witz, oder?« Charles schnappte sich ein Apfelstück von Stefanos Teller.
»Das ist nicht mal das Seltsamste hier. Ist dir nichts aufgefallen?«
»Was genau meinst du?«
»Würden Familien mit kleinen Kindern nicht Edens Schutz am meisten brauchen?«
»Ich denke mal schon…« Charles sah sich verwirrt um. Tatsächlich war niemand jünger als er selbst.
»Also, was denkst du von diesem Stadt-Programm?« Stefano grinste amüsiert.
»Komm schon, sei nicht so pessimistisch. Das wird toll, endlich können wir neu anfangen.«, lachte Charles amsiert.
»Wenn du meinst… also ich habe ein ungutes Gefühl bei der Sache.« Misstrauisch betrachtete er die Menschen, die sich um das Buffet drängten.
»Naja wie auch immer mal schauen ob wir die Tests überhaupt bestehen.« Charles grinste frech und schnappte sich noch etwas zu Essen. »Ich bin dann mal in meinem Zimmer.« Ohne Stefano zu Wort kommen zu lassen, verschwand er in der Menge. Stefano sah ihm besorgt nach. Als er weg war, seufzte er und wand sich seinem restlichen Essen zu. Charles verließ den Raum mit ein paar weiteren kleinen Snacks und machte sich auf die Suche nach seinem Zimmer. Er drückte den Knopf am Fahrstuhl, während er versuchte sich die Nummer seines Zimmers einzuprägen. Während er entspannt wartete, bemerkte er einen Zettel auf dem stand, dass der Fahrstuhl kaputt sei. Als sich die Türen trotzdem vor ihm öffneten, zuckte er mit den Schultern und ging hinein. Selbstbewusst drückte er den Knopf 4, als wäre es schon Gewohnheit. Bevor sich die Türen schlossen, hörte er jemanden. »Fahrstuhl in Bewegung.« Charles stand in Stille und sah sich verwirrt um, doch es war nur ein normaler Fahrstuhl. Er lachte und schüttelte seinen Kopf und sah in den Wandspiegel. »Ich werde noch verrückt. Hoffentlich ist Eden das was ich brauche.« Er schien auf eine Antwort seines Spiegelbilds zu warten. »War das die richtige Entscheidung? Ich werde es wohl bald wissen.« Die Fahrstuhltür öffnete sich und Charles sah die offene Tür zögernd an, doch entschied sich dann doch auszusteigen bevor sich der Fahrstuhl schließen konnte. Im Gang herrschte Totenstille. Jeder seiner Schritte hallte durch den Gang. Ein mulmiges Gefühl beschlich Charles. »Die müssen noch alle beim Buffet sein…« Dachte er sich, um sich zu beruhigen. Während er auf jegliche Geräusche lauschte, hörte er wie sein Herz anfing immer schneller zu schlagen. Aber alles blieb still. Vorsichtig öffnete er seine Zimmertür und ließ sie dann hinter sich ins Schloss fallen. Von draußen leuchteten die letzen Sonnenstrahlen in sein Zimmer. Charles stopfte sich noch etwas von seinem erbeuteten Essen in den Mund und ließ den Rest auf einem Tisch neben dem Fenster liegen. Gähnend zog er die Vorhänger etwas weiter zu und ließ sich rückwärts auf sein Bett fallen. Es war so weich wie eine Wolke in der man versinken könne. Charles konnte seine Augen kaum offen halten als ihn die Müdigkeit übermannte.

2. Eden

Als Charles aufwachte, fand er sich auf einer Wiese wieder, die sich in alle Himmelsrichtungen erstreckte. Noch etwas verpeilte, streckte er sich und setzte sich auf. Es war still, nur der Wind rauschte durch das Gras. »Hallo?«, fragte er verwirrt in die Stille und richtete sich auf. »Stefano?« Verloren wanderte er durch die Wiese. »Ist jemand hier?!« Verwirrt schaute er in die schier endlose Weite der Wiese.
Auf einmal wurde die Stille von einem Lachen durchbrochen. Für einen Moment stoppte sein Herz. In der nächsten Sekunde wandte er sich um. Ein kleines Mädchen stand ein paar Meter entfernt von ihm und lächelte ihn unschuldig an. Charles stand wie versteinert da und sah sie ungläubig an. Sie grinste und rannte davon. »Fang mich, wenn du kannst!« Charles riss die Augen weit auf und versuchte panisch ihren Arm zu ergreifen, doch er war zu langsam. »Nein! Warte!« Sein Herz raste mit Adrenalin. Er rannte so schnell er konnte, doch sie war ihm immer ein paar Schritte voraus. »Bleib stehen! Bitte… Bleib stehen!« Charles klang verzweifelt, doch das Mädchen lief lachend weiter und Charles hinterher. Sie rannte so leichtfertig wie über Wolken. Charles konnte kaum mithalten und zudem ging ihm langsam die Puste aus. »Bitte… Warte!« Er atmete schwer und fing an zu stolpern. Das Mädchen blieb stehen und lachte Charles an. »Du bist immer so langsam, Bruder« Grinste sie amüsiert. Charles versuchte wieder zu Atem zu kommen, doch aus dem Nichts hörte Charles quietschende Reifen. Ohne Nachzudenken rannte er mit seiner letzten Energie auf das Mädchen zu, das bewegungslos in die Richtung des Geräusches starrte. Charles sah aus dem Augenwinkel, wie ein grelles Licht rasend schnell näher kam. Als letzter Ausweg sprang er gegen sie, um sie aus dem Weg zu stoßen. Schnell verschluckte das Licht alles um sich herum. Das Einzige, was Charles hörte, der verängstigte Schrei des Mädchens, der schnell verstummte. Das brennende Licht zwang Charles dazu, seine Augen zu schließen.
Als das Licht nachließ, öffnete er vorsichtig seine Augen. Vor seinem Gesicht sah er dass schmerzentstellte blasse Gesicht von Emily. Charles entwich ein erschrockenes Quietschen, dass aber schnell zum Schweigen gebracht wurde, als jemand ihn am Kragen packte und auf die Füße zog. Charles schnappte zappelnd nach Luft. Die Person drehte ihn um. Charles war wie versteinert. »…V..V…Vater…« stotterte Charles ängstlich, doch als Antwort bekam er nur eine Backpfeife die ihn zurück in die Realität brachte. Charles stolperte zurück und wagte es nicht etwas zu sagen. Stattdessen starrte er Löcher in den Boden, damit er seine Gedanken ordnen konnte.
»Es ist alles deine Schuld! Du bist eine einzige Enttäuschung!« Er griff Charles an seiner Jacke und rammte ihn gegen einen Baum.
»Lass mich los!!!« Charles versuchte, sich loszureißen, doch ohne Erfolg.
»Eine Enttäuschung für unsere ganze Familie!« Er packte Charles Hals und würgte ihn. Verzweifelt rammte Charles sein Knie in den Magen seines Vaters, woraufhin dieser ihn zu Boden warf. Charles hustete und schnappte nach Luft. »Lass uns das zu Ende bringen.« Langsam zog er eine Waffe und zielte auf Charles, welcher sich schnell aufrappelte. »Du musst das nicht tun.« Charles Blick war auf die Mündung der Pistole fokussiert. »Oh, ich will. Ich habe so lange darauf gewartet.« Mit diesen Worten drückte er ab. Charles war wie versteinert. Er sah die Kugel wie in Slow Motion auf sich zu rasen. Kurz bevor die Kugel seinen Kopf traf, schreckte er aus seinem Traum auf. Sein Herz schlug wie wild und er atmete schwer. Panisch versuchte er sich zu beruhigen, doch er konnte nicht aufhören zu zittern. Ohne das er es bemerkte, liefen Tränen seine Wangen hinunter. Vollkommen überfordert kauerte er sich auf seinem Bett zusammen und schluchzte leise.

Eine Weile später klopfte jemand an Charles’ Tür. Schnell rappelte er sich auf und wischte sich mit dem Ärmel seiner Jacke die Tränen vom Gesicht. Vorsichtig öffnete er die Tür einen Spalt. »Die Vorbereitungen sind abgeschlossen. Sie können sich in einer halben Stunde in den Bus begeben.«
»Bus? Ich weiß nichts von einem Bus.«
»Den Bus nach Eden.«
»Aber ich…«
»Wir sehen Sie dann in einer halben Stunde.«
»Was? Aber…«
Verwirrt schloss Charles die Tür, als er sich wieder dem Zimmer zuwandte, sah er den Tisch, auf dem er seine Snacks abgelegt hatte. Dieser war aber leer und sauber ohne einen einzigen Krümel. Auch die Vorhänge waren nicht mehr so wie letzte Nacht. Sie waren weit aufgerissen. Ein stechender Schmerz in seinem Kopf ließ Charles zusammenzucken.
»Urgh, ich muss Stefano finden.« murmelte Charles und ging aus dem Zimmer. Der Schmerz ließ langsam wieder nach und wurde durch Schwindel ersetzt. Im Gang waren nur einzelne Personen, die aufgeregt mit einer redeten. »Besser als hier ganz allein herumzugeistern.« murmelte er und drückte den Knopf zum Fahrstuhl.
Überraschenderweise waren schon Menschen im Fahrstuhl, als dieser sich öffnete. Da er nicht wirklich eine andere Wahl hatte, stieg er ein und drückte sich gegen die Wand, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Nach ein paar tiefen Atemzügen erholte sich Charles schnell wieder. Als die Türen sich öffneten, überrollte ihn das laute Brummen der Menschenmasse, die sich durch den Gang schob. Charles wurde aus dem Fahrstuhl geschubst und stolperte in die Menge. Es war warm und stickig. Überwältigt von der Situation stolperte er mit der Strömung in Richtung Ausgang. Die Versuche nach seinem Onkel zu rufen, gingen in der Masse unter. Verloren schob er sich immer weiter an den Rand der Menge. Außerhalb konnte er endlich wieder zu Atem kommen. Hustend lehnte er sich gegen die Wand. Seine Augen wanderten durch die Menschenmasse auf der Suche nach Stefano, doch dieser war nirgends zu sehen. »Kann ich dir helfen?« Charles sah überrascht auf. Neben ihm stand ein Mann von der Sicherheit. »Ich suche meinen Onkel Stefano. Stefano Valentini.« Hoffnungsvoll wartete er auf eine Antwort, während der Mann auf seinem Tablet etwas tippte. Da kam Charles eine Idee. Er zog sein Handy aus der Jackentasche und schrieb Stefano eine Nachricht, doch sie kam nicht durch. Er hat kein Netz.
»Er ist schon im Bus. Dort solltest du auch hin.«
»Wie soll ich denn den richtigen finden in diesem Chaos?«
»Mach dir darüber keine Sorgen. Wie war dein Name nochmal?«
»Charles Valentini.«
»Folge mir.« Er lief zielstrebig in die Menge. Charles wollte etwas erwidern, doch folgte schnell, um ihn nicht zu verlieren. Es war aber nicht so leicht und so verschwom alles in der Menge und Charles stand auf einmal wieder alleine da. Verzweifelt drehte er sich im Kreis, bis auf einmal jemand seinen Arm griff und zog ihn wegzog. Unsicher und hilflos folgte er dem Sicherheitsmann wieder. Ohne Charles nur ein Wort zu würdigen, schob er Charles in den Eingang eines Busses. Verwirrt sah Charles ihm hinterher, wie er ohne sich umzudrehen wieder in der Menge verschwand. Schnell sprang Charles in den Bus und suchte nach Stefano. Fast alle Plätze waren besetzt die meisten von ihnen waren wieder eingeschlafen. Auch Stefano lehnte sich schlafen gegen ein Busfenster.
»Da bist du ja!« Überglücklich sprang er auf den Platz neben ihm. Beruhigt beobachtete er, wie sich Stefanos Brustkorb hebte und senkte. Glücklich lehnte er sich an Stefanos Schulter und schloss seine Augen.

Eine gefühlte Ewigkeit später wachte Charles neben Stefano auf, der sich beunruhigt umsah.
»Wo sind wir?«
»Hm?« Noch etwas müde sah Charles zu ihm auf und murmelte. »Wir wollten doch nach Eden, oder?«
»Aber doch noch nicht jetzt…«
»Was meinst du?« Charles rieb sich die Augen, während er sich langsam aufsetzte. Stefano antwortete nicht, stattdessen beobachtete er still, wie die Menschen anfingen den Bus zu verlassen. Charles saß angespannt neben ihm und folgte seinen Blicken. Stefano sah zu ihm herüber und räusperte sich.
»Vielleicht sollten wir uns das Ganze mal ansehen. Schließlich sind wir schon hier.«
»Ich bin mir sicher, dass es dir hier gefallen wird.« Charles lächelte nervös.
»Mal sehen, aber ich muss die hier mal was fragen.«
»Was denn?« Verwirrt sah Charles Stefano nach, der aufstand und mit schnellen Schritten den Bus verließ.
»Warte auf mich!« Er sprang auf und folgte ihm.
Draußen fanden er in einer ihm vollkommen unbekannten Stadt wieder. Die Straßen entlang reihten sich Häuser die fast gleich aussahen, obwohl jedes wenn auch nur kleine Unterschiede hat. Zwischen den Häusern und der Straße wuchsen Blumen und Bäume. Seine Augen glänzten vor Freude. Es war sehr ruhig, die Vögel zwitscherten in der Ferne und der Wind rauschte durch die Stadt. Charles nahm einen langen Atemzug der frischen Luft. Doch seine Idylle wurde von Stefano unterbrochen, der etwas weiter mit einem jungen Mann in schwarzer Uniform diskutierte. Charles fuhr sich nervös mit der Hand durch die Haare und entschied sie lieber nicht zu stören und ging stattdessen die Straße entlang. Einzelne Menschen liefen auf der Suche nach ihrem Haus an ihm vorbei. Einige von ihnen wurden von Leuten in schwarzer Uniform begleitet, die dem bei Stefano ähnelten.
》Willkommen in Eden.《 Einer der Männer in schwarz steuerte auf Charles zu, der sich verwirrt umsah, in der [Hoffnung], dass er nicht gemeint war. 》Ich meinte dich schon, Charles.《
》Woher…?《
》Ich bin William.《 Lächelnd reichte er Charles einen Bewohnerausweis für Eden.
》Danke.《
》Hättest du Interesse an einer Stadtführung?《
》Auja!《
》Dann komm.《 Lächelnd lief William voraus. 》Eines der Wohnviertel hast du schon gesehen. Später werde ich dir auch noch das Haus für dich und deinen Onkel zeigen.《Charles folgte ihm lächelnd.
》Hier in Eden kannst du dich immer an jemanden von Osiris wenden, falls du Probleme oder Fragen hast. Du kannst uns daran erkennen, das wir komplett schwarz tragen mit einem weißen Auge vorne und hinten.《
Stolz zeigte er die Rückseite seiner Jacke, auf der sich ein durchgestrichenes Auge befand, sowie auf der Mütze.
》Eden wurde erst vor zwei Jahren fertiggestellt.« Er lief mit leichten Schritten die Straße hinuter und die Beiden folgten ihm. »Eden soll die sicherste Stadt der Welt werden. Um es so zu behalten, kannst du Osiris benachrichtigen, falls dich etwas beunruhigt oder dir etwas verdächtig vorkommt. Du kannst aber auch mich direkt ansprechen.Ich werde mich um die Umgebung des Rathauses, sowie Kirche kümmern. Nun zurück zur Stadtführung. Die Straße runter kannst du schon das Rathaus sehen. Die Straße dahinter führt zur Kirche. Nach links ist eine Einkaufsstraße mit vielen verschiedenen Läden zum erkunden. Rechts findest du verschiedenste Freizeitaktivitäten, wie ein Kino, Theater, Freibad, Kletterhalle und noch vieles mehr.《 Er reichte Charles eine Karte der Stadt. »Hier sind alle Freizeitaktivitäten, sowie Läden gekennzeichnet, damit du nicht den Überblick verliert.«
》Danke, William. Ich hätte da aber noch eine Frage.《
》Klar, was gibt es den?《
》Es gibt zwar Straßen, aber ich habe noch gar keine Autos gesehen…《
》Ach ja natürlich. Das liegt daran, dass es hier auch keine Autos gibt. Wozu auch? Alles ist zu Fuß erreichbar und bis zur Erweiterung gibt es auch kaum öffentliche Verkehrsmittel. Dadurch konnten wir mehr Platz einsparen und ihn stattdessen mit mehr Natur füllen. Ist das nicht wundervoll?《
》Absolut ich liede es, nichts ist schöner als die Natur.《 Charles lächelte verträumt.
》Ist das nicht dein Onkel?《
Charles wurde aus seinen Gedanken gerissen und sah sich verwirrt um.
》Hier bist du. Hast du dir die Stadt schon ohne mich angesehen?《 Stefano und ein weiteres Mitglied von Osiris kamen auf sie zu.
》Ja, William hat mich etwas herumgeführt. Ich wollte euch nicht stören.《
》Ach so ja, genau.《 Er warf einen flüchtigen Blick auf seinen Verfolger.
》Er hier hat mich zu dir geführt, sonst hätte ich dich vermutlich nicht so schnell gefunden.《
Charles stach sofort etwas ins Auge, Geronimos weiße Augen waren nicht durchgestrichen wie die von William, doch bevor er danach fragen konnte riss William ihn aus seinen Gedanken.
》Das ist mein Teampartner Geronimo, er ist ein paar Ränge über mir.《 Geronimo schien ziemlich schlecht gelaunt zu sein, denn er tippte nur stumm auf seinem Tablet, ohne aufzusehen.
William beobachtete Geronimo, bis dieser ihm einem bösen Blick zu warf, der William zusammenzucken ließ.
》Jedenfalls könnt ihr hier mit euer Leben genau da weitermachen, wo ihr aufgehört hattet, nur das ihr in Eden sicherer seid.《 Ergänzte William schnell.
》Also muss ich wieder zur Schule.《 Seufzte Charles genervt.
》Genau…《 Mit dieser Reaktion schien William nicht gerechnet zu haben.
Stefano räusperte sich. 》Wir sollten vielleicht langsam zu unserem Haus, schließlich wissen wir jetzt schon alles was wir brauchen. Habe ich Recht, Charles?《
》Ich weiß noch nicht wo die Schule ist, was vielleicht noch gut zu wissen wäre.《
》Das ist ganz einfach, nur die Straße runter und dann wirst du sie schon sehen.《 William lächelte stolz und zeigte die Hauptstraße entlang.
》Wundervoll, Danke für eure Hilfe, aber wir müssen dann jetzt los, schließlich sollten wir uns mit unserem Haus vertraut machen. Euch noch einen schönen Tag.《 Stefano schaute von William zu Geronimo und schnell wieder zurück.
》Danke für deine Stadtführung, William. Es war schön dich kennengelernt zuhaben. Vielleicht sieht man sich bald nochmal.《
》Da bin ich mir sicher, ich werde hier sein, wenn du mich suchst. Außerdem kannst du mich über die Eden-App kontaktieren. In eurem Haus werdet ihr einen Flyer mit Download Link finden.《
》Werde ich machen. Wir sehen uns, William.《 Lächelte Charles und folgte Stefano.
》Auf Wiedersehen.《 William winkte den Beiden hinterher.
Geronimo verdreht die Augen und reicht William neue Bewohnerausweise.》Keine Zeit für Pausen, weiter geht’s.《
》Bin unterwegs.《 Fröhlich macht er sich auf den Weg nach den Nächsten.

Stefano schloss die Tür hinter ihnen, während Charles sich glücklich auf die Couch fallen ließ. Lächelnd setzte sich Stefano neben ihn.
》Also ich finde es super hier. Was meinst du?《 Charles sah Stefano erwartungsvoll an.
》Es ist nicht so schlimm wie ich erst dachte. Man könnte sich daran gewöhnen.《
》Ich glaub du wirst es hier auch schnell mögen. Aber ich wollte dich eigentlich noch was fragen.《 Er setzte sich auf.
》Klar, was denn?《
》Worüber hast du dich mir Geronimo gestritten?《
》Streiten würde ich das nicht nennen, ich wollte nur meine Kamera zurück, du weißt wie wichtig sie mir ist.《
》Schon klar und was hat er dazu gesagt?《
Stefano sah ihn etwas überrascht an. 》Ach so, ich krieg sie morgen wieder mit den anderen Sachen, die wir mitgebracht haben.《
》Dann ist ja alles gut.《 Charles lächelte und machte sich auf die Suche nach dem Flyer für die Eden-App.
》Was hälst du den von Eden bisher?《
Charles sah auf. 》Es ist perfekt.《
》Das freut mich.《 Er beobachtete Charles dabei wie er auf seinem Handy tippte. 》Ich bin drüben, falls du mich suchst.《
》Alles klar.《 Charles sah nicht von seinem Handy auf, als Stefano den Raum verließ. Hinter sich schloss er die Tür ab und seufzte. Aus seiner Manteltasche kramte er sein Handy, das schon mit einer Nachricht von Geronimo auf ihn wartete. “Vergiss unseren Deal nicht.”